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REINHOLD HOLTSTIEGE (*20.12.1929 +01.03.2011)

Zur Person Reinhold Holtstiege –  Auszug aus seinem Buch „Im Spannungsfeld der Ströme“*:

Wer ist nun eigentlich derjenige, der diese Sammlung mit viel Liebe zur Sache zusammengestellt hat? Mein Name ist Reinhold Holtstiege, geb. am 20.12.1929, wohnhaft in 48329 Havixbeck, Altenberger Str. 22. Ich bin Radio- und Fernsehtechnikermeister und Funkamateur DC8QQ.
In Havixbeck unterhalte ich seit einigen Jahren ein privates Rundfunkmuseum. Mit Leib und Seele bin ich Techniker und Historiker.
Ich verfaßte viele z. T. bundesweite Veröffentlichungen und schrieb auch mehrere Bücher.
Als ein großes Geschenk betrachte ich die Tatsache, dass ich in meinem Leben durch persönlichen Einsatz ein Stück Technik-Geschichte mitschreiben durfte.

Reinhold Holtstiege


So war 1952 in den verschiedenen Veröffentlichungen zu lesen:
„Im Februar 1952 konnte der Rundfunkmechaniker Reinhold Holtstiege aus Havixbeck (Münsterland) mit Hilfe einer technischen Mannschaft als erster in Westdeutschland im Longinusturm auf den Baumbergen 2 Stunden einwandfreien Fernsehempfang vorführen. Anwesend bei der Demonstration waren der Physiker Dr. nat. Paul Reif, der heutige Innungsobermeister Erich Schulze und 25 Zuschauer." Die ersten in Deutschland empfangenen Fernsehbilder kamen vom holländischen Fernsehversuchs-Sender Lopik. In Deutschland begann das Fernsehen fast ein Jahr später, Weihnachten 1952.
Dieses Ereignis wurde im Jahre 1997 durch die Radio- und Fernsehtechniker-Innung Münster und dem Baumberger Verein, als Besitzer des Longinusturmes, dadurch gewürdigt, daß dort heute eine angebrachte Bronzetafel über diesen historischen Vorgang berichtet.
Im Oktober 1957 konnte ich, im Kolpinghaus in Dortmund wohnend, wenige Stunden nach dem Start des russischen Sputnik 1, diesen mit meiner dort vorhandenen Empfangsanlage bereits einwandfrei empfangen, was mir Zeitzeugen schriftlich bestätigt haben. Sputnik 1 war der erste erdumlaufende Satellit, der durch seinen spektakulären Start seinerzeit die gesamte westliche Welt aufgeschreckt hat. Er war sehr deutlich in meinem Empfänger mit einem „piep- piep- piep-Ton“ zu hören.
Im Mai 1982 gelang es mir, erstmalig von einen zu Forschungszwecken hochgeschossenen Satelliten mit einem 3 Meter-Spiegel Fernsehbilder aus dem Weltall zu empfangen. In einer bundesweiten Veröffentlichung zum Thema Satelliten-Fernsehen war zu lesen:
„Am 13.5.1982 um 20.30 Uhr gelang es dem Radio- und Fernsehtechnikermeister Reinhold Holtstiege Havixbeck (Westfalen), Funkamateur DC8QQ, vom Forschungssatelliten OTS 2 mit einer selbstgeplanten und gebauten Empfangsanlage Fernsehbilder aus dem Weltall zu empfangen. Nachdem am 12.4.1982 bereits ein entscheidender Schritt mit dem Empfang der Funkbake von OTS 2 auf 11786 MHz getan war, lag die genaue Richtung zum Satelliten fest.
Damit dürfte es, abgesehen von Forschungslaboratorien und Instituten, wohl erstmalig einem Privatmann in Deutschland gelungen sein, Signale von diesem Satelliten eindeutig zu empfangen.“
Danach habe ich die ersten gebundenen Veröffentlichungen über das praktische Satellitenfernsehen geschrieben, die in meinen mehr als 100 Vorträgen und Seminaren im Bundesgebiet und Westberlin als Schulungsunterlagen verwendet wurden. Der Fachverband Elektrotechnische Handwerke NRW hat diese Unterlagen gedruckt. Viele Universitäten im In- und Ausland haben diese Unterlagen, die auf praktische Erfahrungen aufgebaut waren, angefordert und zu Studienzwecken verwendet.
Mehr als 10 Jahre lang war ich daraufhin der „Bundesbeauftragte für Satellitenfragen der Bundesfachgruppe Rundfunk im Zentralverband der Deutschen
Elektrohandwerke“. Ich hatte in dieser Eigenschaft die Interessen des gesamten Deutschen Elektrohandwerkes in Bezug auf das kommende Satelliten-Fernsehen zu vertreten. Mein Verhandlungspartner war der damalige Bundespostminister Christian Schwarz Schilling.
Im Jahre 1998 veranstaltete ich in Havixbeck in Verbindung mit meinem Rundfunkmuseum den Kongreß „75 Jahre Rundfunk in Deutschland“. Auf Grund der Ankündigung im Internet kamen viele Teilnehmer aus dem ganzen europäischen Raum. Das neu gebaute Forum der Gesamtschule Havixbeck war bis auf den letzten Platz gefüllt. An der Forumsdiskussion wirkten unter der Moderation des ehemaligen Chefredakteurs Dieter Thoma (WDR) sehr viele prominente Gäste aus dem ganzen Bundesgebiet mit.  Sämtliche oben aufgeführte Aktivitäten sind durch Unterlagen belegt.

Reinhold Holtstiege

"Et is guet wesst!"

 

* Im Spannungsfeld der Ströme“ erschien 2002

 
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